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Christine

Die 9 häufigsten Irrtümer über Plastik

Alles aus dem Gelben Sack wird recycelt, für das Plastik in den Weltmeeren sind wir nicht verantwortlich oder Bio-Plastik ist eine gute Alternative. Stimmt doch, oder? Falls du das auch gedacht hast, dann bist du nicht allein damit! Heute möchte ich die neun gängigsten Irrtümer über Plastik aufklären.


Es gibt viele solcher Irrtümer, die uns daran hindern unseren Plastikkonsum zu reduzieren. Ich sage: Schluss damit! Heute legen wir die Fakten auf den Tisch, damit uns solche Denkfehler nicht mehr im Weg stehen, um umweltbewusster zu handeln.

Irrtum #1: Recyceltes Plastik wird wiederverwertet

Ja, das ist richtig. Jedoch werden gerade mal 49% des recycelten Plastiks wiederverwertet. Der Rest wird verbrannt. Daher sollten wir in erster Linie versuchen unnötigen Plastikmüll zu vermeiden anstatt ihn zu recyclen.



Irrtum #2: Plastik verrottet irgendwann

Das ist falsch! Plastik ist nicht biologisch abbaubar und verrottet daher auch nicht. Es zerfällt lediglich in immer kleine Teilchen – in Mikroplastik. Eine Plastiktüte braucht 10-20 Jahre bis sie zerfällt, eine PET-Flasche sogar 450 Jahre. Gelangt ein Plastikgegenstand in die Umwelt, bleibt er dort in Form von Mikroplastik für immer bestehen.


Irrtum #3: Plastikverzicht ist teuer

Alternative Produkte aus Holz, Glas oder Metall sind in der Regel teurer, dafür halten sie aber auch länger. Du musst nicht jeden Plastikgegenstand sofort ersetzen, sondern anfangen ein Stück nach dem Anderen auszutauschen. Viel Geld kannst du einsparen, indem du einiges selbst machst. Putzmittel und Waschmittel, zum Beispiel, lassen sich aus wenigen Hausmitteln einfach selbst zusammenmischen. Für diejenigen, die das mal ausprobieren wollen, habe ich die Rezepte dafür jeweils oben verlinkt. Des weiteren kannst du teure Fertiggerichte vermeiden, indem du mit frischen Zutaten selbst kochst und es portionsweise einfrierst.

Irrtum #4: Plastik in den Meeren kommt nicht von uns

Ein Großteil des Plastiks im Meer stammt von Schiffen und Booten, die ihren Müll illegal im Meer entsorgen oder von Schiffsladungen, die verloren gegangen sind. Zudem kommt noch, dass einige Länder ihren Müll direkt im Meer entsorgen. Ein anderer großer Teil, für den wir sehr wohl mitverantwortlich sind, stammt aus Kosmetikprodukten, wie Shampoos, Peelings oder Duschgels. Die darin enthaltenen Mikroplastikteilchen landen über die Abwassersysteme in unseren Flüssen und dann schließlich im Meer.


Irrtum #5: Ein Einzelner kann nichts bewirken

Jeder von uns kann mit einem nachhaltigen Lebensstil etwas bewirken. Wir können unsere Kinder und alle andere sein ein Vorbild sein. Je mehr Menschen Plastikverpackungen beim Einkaufen meiden, desto größer ist der Druck auf den Einzelhandel plastikfreie Alternativen anzubieten. Schließlich wird das Angebot durch unsere Nachfrage bestimmt!

Irrtum #6: Kompletter Verzicht auf Plastik ist unmöglich

Das ist traurigerweise war! Mit unserem Lebensstil ist ein komplett plastikfreies Leben nicht möglich, aber Plastik im Alltag auf das Nötigste zu reduzieren schon. Wenn jeder seinen Plastikkonsum um die Hälfte reduzieren würde, wäre die Umwelt stark entlasten und die Zukunftsaussichten für alle künftige Generationen verbessert.

plastikfrei einkaufen
Nicht alles ist plastikfrei erhältlich!

Irrtum #7: Plastikreduktion bedeutet auf viele Dinge zu verzichten

Grundsätzlich müssen wir nicht auf alles verzichten. Ausnahmen sind durchaus erlaubt und gehören dazu. Wer Plastik reduzieren will, muss mit in kleinen Schritten anfangen. Viele Dinge im Haushalt sind leicht ersetzbar, z.B. Kochlöffel aus Holz anstatt aus Plastik. Beim Einkaufen kann man auf unnötige Plastikverpackungen verzichten. Es gibt oft eine plastikfreie Alternative. Man muss nur bewusst danach schauen. Gibt es keine und man kann nicht darauf verzichten, sind Kompromisse durchaus in Ordnung.

Irrtum #8: Plastik macht uns nicht krank

Viele Studien über Plastik und seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit belegen, dass Plastik uns auf die Dauer krank machen kann – in welchem Maße ist jedoch noch unklar. Die in Plastik zugesetzten Chemikalien, wie z.B. Bisphenol A (BPA) sind schon lange umstritten. Auch das Umweltbundesamt hat die Chemikalie als „sehr gesundheitsschädlich“ eingestuft und ist in der EU seit 2011 zumindestens in Babyartikel verboten. Weitere Informationen zu den gefährlichen Zusätzen im Plastik findet ihr in meinem Blogartikel: Wie wir uns und unsere Kinder täglich vergiften.


Irrtum #9: Bio-Plastik ist eine gute Alternative

Bio-Plastik besteht aus Maisstärke. Ein natürlicher Rohstoff - klingt erst mal gut, oder? Aber um Maisstärke herzustellen, benötigt man wertvolle Anbauflächen, Dünger, häufig auch Pestizide und jede Menge an Energie. Zudem kommt, dass auch Bio-Plastik in den Kompostieranlagen zu lange zum verrotten brauchen, somit aussortiert wird und schlussendlich doch im Restmüll und damit in der Verbrennungsanlage landet. Bio-Plastik ist also nicht viel besser als herkömmliches Plastik! Daher sollten wir es auch möglichst vermeiden.


Ich hoffe, dass ich einige Plastik-Irrtümer aufklären konnte und euch motivieren konnte euren Plastikkonsum in kleinen Schritten weiter zu reduzieren. Jedes vermiedene Stück Plastik ist gut für deine Gesundheit, die deiner Familie und die der Umwelt. Mach weiter! Wir können alle nur davon profitieren.

Bis ganz bald!

Eure Christine

P.S.: Kennst du schon meine Facebook-Gruppe "Grüngefühle - Plastikmüll reduzieren und nachhaltiger leben als Familie? Die Gruppe ist für alle Mamas, die etwas am Lebenstil ihrer Familien ändern wollen, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Hier bekommst du Hilfestellung bei deinen ersten Schritten hin zu einem nachhaltigeren Familienleben mit weniger Plastikmüll. Du darfst hier alles fragen, deine Erfahrungen und Probleme teilen, ohne dass dich jemand verurteilt oder blöd aussehen lässt. Geminsam bringen wir Schritt für Schritt mehr Nachhaltigkeit in deine Familie. Hier geht's zu meiner Facebook-Gruppe. Ich freu mich auf dich!



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Quellen:

Schröder, Heike: „Plastik im Blut – Wie wir uns und die Umwelt täglich vergiften“, VAK Verlag Kirchzarten bei Freiburg, 2017


https://www.global2000.at/plastik-in-der-umwelt


https://www.bund.net/themen/chemie/achtung-plastik/alternative-bioplastik/

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